Mit Hanf zum Klimaschutz

Der Gründerwettbewerb »PlanB Biobasiert.Business.Bayern« prämierte am 14. Februar grüne Geschäftsideen, mit denen sich Start-ups auf dem Bioökonomie-Mark etablieren wollen. Wir lassen in loser Reihenfolge teilnehmende Start-ups mit ihren Ideen und Geschäftsmodellen zu Wort kommen. Heute: Revoltech.

Die Baustelle

Wussten Sie, welche Industrie mit einem Zehntel der weltweiten Treibhausgasemissionen noch vor dem Flugverkehr und der Seeschifffahrt steht, jedoch häufig völlig übersehen wird? Richtig, es ist die Textilindustrie! Eine Industrie die neben ihren Treibhausgasemissionen auch für den massenweisen Einsatz von gesundheitsschädlichen Chemikalien bekannt ist. Besonders die Lederherstellung steht dabei in der Kritik.

Das Team

2021 gründeten Lucas Fuhrmann, Montgomery Wagner und Julian Mushövel Revoltech in Darmstadt. Das Start-up hat es sich zur Aufgabe gemacht, genau diese Probleme der Textilindustrie anzugehen, um einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Bereits im Jahr 2015 begann Lucas an nachhaltigen Lösungen für die Textilindustrie zu forschen, nachdem ihn die Zustände in der Textilindustrie während eines Praktikums schockiert haben.

Die Innovation

Schlüssel zum Erfolg ist die Innovation LOVR. LOVR ist ein Akronym und steht für Lederähnlich – Ohne Plastik – Vegan – Recycelbar. Das Grundgerüst des Materials sind Hanfreststoffe, die zu 100 Prozent aus regionalem biologischen Hanfanbau stammen. Erdölbasierte Produkte oder schädliche Chemikalien werden keine verwendet, wie es beispielsweise bei konventionellem Kunstleder der Fall ist. Aufgrund der ausschließlichen Nutzung von biobasierten Rohstoffen ist LOVR biologisch abbaubar und somit das Produkt einer nachhaltig funktionierenden klimaneutralen Kreislaufwirtschaft. Das zum Patent angemeldete Herstellungsverfahren ermöglicht es, homogenes Einschichtmaterial zu produzieren. LOVR ist plastikbasiertem Mehrschichtmaterial überlegen, da es leichter zu recyceln ist.

Der Entwicklungsstand

Die enge Zusammenarbeit mit der TU Darmstadt, gepaart mit einer erfolgreichen Seed-Finanzierungsrunde Mitte 2022, haben es dem Team ermöglicht, auf Hochtouren zu entwickeln. Nun ist die Produktentwicklung auf Laborniveau fast fertig. Gleichzeitig nimmt die Planung für die Produktion auf Industrieniveau Tempo auf, um den Markteintritt 2023 noch zu schaffen. Denn die Kunden aus Schuh-, Möbel-, und Automobilindustrie stehen schon Schlange.

Ein stetig wachsendes Team unterstützt das Gründerteam mittlerweile in allen Bereichen. Bei Interesse gerne melden!

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