In Anbetracht knapper werdender Ressourcen und eines steigenden Bedarfs sowie der Verpflichtung zur Erfüllung von Nachhaltigkeitszielen lohnt es sich, genauer auf die Natur zu schauen. Diese ist das ultimative Vorbild für Selbstoptimierung. Auch der Maschinenbau lässt sich davon inspirieren.
Der Lotuseffekt, eine bio-inspirierte Errungenschaft, ist ein bekanntes Beispiel, das weit verbreitet eingesetzt wird. Neu ist jedoch, dass nicht nur Branchen, die bereits mit natürlichen Materialien vertraut sind – wie Landwirtschaft, Medizin und Nahrungsmittel – mit der Biologisierung in Berührung kommen, sondern dass die Biotechnologie diese Grenzen überschreitet. Denn betroffen ist nicht nur die Materialwirtschaft (was wir verwenden), sondern insbesondere auch die Produktionstechnologie (wie wir arbeiten). Beispiele hierfür sind Verpackungen aus Algen oder der Einsatz von Biosensorik zur Bestimmung der Haltbarkeit von Produkten.
Biointelligenz geht noch weiter: Sie verbindet nicht nur Technologie mit Biologie, sondern integriert auch Informationstechnik. So entstehen bedeutende Innovationen wie die Genschere CRISPR/Cas, Elon Musks Neuralink oder die Datenspeicherung mittels DNA. Diese Beispiele zeigen bereits, dass die Möglichkeiten nicht nur endlos sind, sondern auch übergreifend – und damit relevant für den gesamten Maschinen- und Anlagenbau.
Hintergrund von InBenBio
Aktuell führt ein Konsortium aus Fraunhofer IPA, VDMA Services, Universität Stuttgart und Universität Hohenheim eine internationale Benchmark-Erhebung zur Biointelligenz und verwandten Konzepten wie Bio-Convergence, Biorevolution, Biologicalization durch. Die Untersuchung wird durch das deutsche Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt und soll die Grundlage für eine international vernetzte Forschungs- und Wertschöpfungslandschaft bilden. Das Ziel der Untersuchung ist es, weltweite Aktivitäten aus Forschung, Wirtschaft und Politik im Bereich der Konvergenz von Bio-, Hard- und Software für neuartige, nachhaltige Produkte und Produktionsverfahren systematisch zu erfassen und zu analysieren. Dabei werden Leitländer und Zielmärkte identifiziert sowie Chancen, Hemmnisse und Potenziale analysiert und aufgezeigt. Mehr zum Projekt erfahren Sie hier: https://www.ipa.fraunhofer.de/de/referenzprojekte/internationale-benchmark-studie-biointelligenz.html
VDMA Industrietag: Biointelligenz
Die Ergebnisse des Verbundprojekts Internationaler Benchmark Biointelligenz werden am 16. April erstmals beim VDMA in Frankfurt vorgestellt. Neben den relevanten Erkenntnissen für die Branche wie relevante Technologien, aktive Märkte und mögliche Zukunftsbilder haben Teilnehmende die Möglichkeit, Fragen zu stellen, sich zu vernetzen und Praxiswerte von Unternehmen zu erfahren, die sich bereits praktisch mit Biointelligenz und ihren Potenzialen beschäftigen.
Melden Sie sich bis zum 8. April 2024 an. https://www.vdma.org/kalender/-/event/view/3e8e9f94-75ec-427c-a4a3-47d41d7b0d56/389882917c77456eb0caeff7dde79dda