Die besondere Chance, die sich gründungswilligen Mitarbeitern am IPA bietet, ist, dass Fragestellungen zu nicht gelösten Herausforderungen direkt aus der Industrie an die Forscher und Entwickler herangetragen werden. Damit kann man von Anfang an abschätzen, wie hoch der Bedarf und die Chancen für eine kommerzielle Verwertung von neuen Lösungen sind. Kombiniert mit der ausgezeichneten Infrastruktur am IPA, der exzellenten Unterstützung durch die Institutsleitung und den Startup Inkubator, so Martin Thoma der bis vor wenigen Wochen noch als Forschungsbereichsleiter am Fraunhofer IPA angestellt war. Gemeinsam mit seinen Kollegen Michael Klinger und Tobias Brode betreibt er nun ein sehr erfolgreiches Start-up, das für die Pharmaindustrie einen großen Mehrwert bietet. „Wir sind praktisch mit allen großen Playern im Bereich der Medikamentenentwicklung im Gespräch“, so Andreas Traube, Teilhaber und gleichzeitig Geschäftsbereichsleiter Gesundheitsindustrie am IPA.
Weil das engagierte kleine Team von Unternehmern, Wissenschaftlern und Ingenieuren schon viele Jahre intensiv mit Dispensern und Pipettierern gearbeitet hat, wissen sie aus erster Hand, wie schwierig es ist, reproduzierbare und zuverlässige Testergebnisse zu erzielen. „Wir verstehen die Frustration, die mit inkonsistenten Daten einhergeht, und sind uns klar darüber, wie entscheidend Genauigkeit bei jedem Prozessschritt ist. Je früher im Prozess ein Fehler erkannt wird, desto besser kann man darauf reagieren, und erheblich Kosten sparen“.
Diese Einsicht hat schließlich zu der festen Überzeugung geführt, dass die Laborautomatisierung robustere Inline-Qualitätskontrollsysteme benötigt. „Wir setzen uns dafür ein, diesen Bedarf zu decken, weil wir wissen, dass er für die wissenschaftliche Forschung und Entwicklung unerlässlich ist“ so die Gründer. Ihre erste Entwicklung ist das Tischgerät LMX-Lumina, mit dem man kleinste Volumen in Mikrotiterplatten, z.B. von pharmazeutischen Wirkstoffen, automatisiert messen kann.

LMX-LUMINA macht Fehler unmittelbar sichtbar
LMX-LUMINA von Liquimetrix ist das erste plattformunabhängige, mit 1536-Well-Platten kompatible, kontaktlose Inline-Volumenverifizierungssystem, das die Grenzen der bekannten Optionen der Qualitätskontrolle im automatisierten Labor erweitert. Liquid Handler und High-End-Reagenzien-Dispenser haben sich viel schneller entwickelt als die Methoden zur Validierung ihrer Abläufe. „In den meisten Fällen verlässt man sich bisher darauf, dass diese Systeme eine nahezu perfekte Genauigkeit liefern“, so Martin Thoma. „Die aus diesen Experimenten gesammelten Daten gelten als zuverlässig, da sie nur auf Offline-Prozess-Qualitätskontrolle oder Ganzplattenmethoden basieren. Diese Methoden sind jedoch nicht schnell genug oder spezifisch genug, um zu korrigieren, während die Experimente laufen“. Das neue Gerät garantiert die geforderte Genauigkeit und sollte zukünftig der Standard sein. Wer’s schon mal ausprobieren will, kann die Broschüre herunterladen, sich hier weiter erkundigen oder direkt mit den Gründern Kontakt aufnehmen.
Wer sich für‘s Ausgründen interessiert, dem wird hier weitergeholfen.

